Sanfte Sanierung für Schaffhausens ältesten Lift

Text: Reto Westermann Foto: Frank Brüderli, 2 Min. Lesezeit
Sanfte Sanierung für Schaffhausens ältesten Lift

Das Scala-Kino-Gebäude in der Schaffhauser Altstadt

Seit der Eröffnung am 13. Januar 1934 setzte das Schaffhauser Kino Scala neue Massstäbe; einerseits mit der damals brandneuen Einrichtung für das Abspielen vertonter Filme, aber auch in puncto Architektur brachte das vom Architekturbüro Keust & Simmler gestaltete Gebäude Neuerungen. Heute gehört der Bau mit seinen Bauhaus- und Jugendstilelementen als Vertreter der Architektur der 1930er-Jahre zu den schützenswerten Gebäuden in der Schaffhauser Altstadt. Das Scala-Haus kennt eine rege Geschichte mit zahlreichen Veränderungen. Was über die Jahrzehnte allerdings fast unverändert blieb, waren die Wohnungen und Büros in den Obergeschossen des Gebäudes, ebenso die, gemäss heutiger Erkenntnisse, älteste Liftanlage Schaffhausens.

Sanfte Sanierung

Nach fast 90 Jahren im Originalzustand quittierte der Lift im Jahr 2019 schliesslich seinen Dienst und stand gut ein Jahr still. Der Wunsch des Hausbesitzers war es, nur die Kabine sowie den Antrieb zu erneuern und den originalen Schacht aus filigranen, mit Drahtglas gefüllten Stahlprofilen samt Türen beizubehalten. «Die Suche nach einer Liftfirma, die bereit war, diese Herausforderung anzunehmen, gestaltete sich sehr schwierig», meint Erich Plörer, Leiter Haustechnik. Mit AS Aufzüge fand er schliesslich den passenden Partner. «Wir sind es uns gewohnt, flexibel auf die Wünsche von Kunden zu reagieren», sagt Dieter Wälti, Verkaufsingenieur bei AS Aufzüge in St. Gallen.

Massgeschneiderte Lösung

Wälti und sein Team entwickelten eine massgeschneiderte Lösung: Die Führungsschienen wurden ausgetauscht, der Schacht mit im Treppenhaus verankerten Stahlverstrebungen zusätzlich stabilisiert und die Kabine durch ein modernes Modell mit 400 Kilogramm Nutzlast ersetzt. Auch die Sicherheitsversorgung wurde aktualisiert: Eine Fermator-Falttür sorgt neu für die Sicherheit der Passagiere, ebenso wie die mit einer elektronischen Sperre nachgerüsteten originalen Schachttüren. Der alte Antrieb aus dem Jahr 1933, der, so Wälti «einem Schiffsmotor ähnelte», wurde durch ein neues, getriebeloses Modell ersetzt. «Der Lift läuft jetzt extrem ruhig», sagt Haustechniker Erich Plörer. In der Tat: Dank der Sanierung gleitet die Kabine heute fast geräuschlos durch den originalen Schacht.

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