Bestehendes und Neues perfekt verbunden

Manuel Huber & Alexandra Wey, 4 Min. Lesezeit
Bestehendes und Neues  perfekt verbunden

Es geht auch anders, sagte sich AS. Ohne Ersatzanlagen, sondern mit einer Modernisierung. Mit einer kundenspezifischen Lösung, entwickelt in Teamarbeit. «Damit ist die Post besser bedient», erklärt Thomas Bohn, Verkaufsingenieur bei AS Aufzüge, und erklärt: «Wir wollten auf den bestehenden Stärken der Warenaufzüge aufbauen. Die Lifte sind zwar 27-jährig, aber robust und hochwertig. Mit Türen, die sich vertikal öffnen. Das ist platzsparend und sorgt dafür, dass auch weiterhin neun Europalette in die Lifte passen.» Die Post reagierte positiv auf den Vorschlag von AS und entschied sich für die Modernisierung der vier Warenlifte – entgegen dem ursprünglichen Plan: Anfangs fokussierte sich die Post auf den modernen Anbau. «Je tiefer wir aber ins Projekt eingetaucht sind, desto offensichtlicher wurde, dass wir auch das bestehende Gebäude erneuern müssen», erinnert sich Daniel Moser, Leiter Support Einheit Güterlogistik Schweiz. Das betraf auch die Warenlifte. «Wir wollten anfänglich die bestehenden Lifte durch neue Anlagen ersetzen. AS brachte aber die Idee einer Modernisierung ins Spiel, was uns letztlich voll überzeugt hat.» Also schrieb die Post die Modernisierung der vier Warenlifte aus – der Zuschlag ging an AS Aufzüge. Weshalb? «AS hat sich von allen Bewerbern am meisten mit den bestehenden Liften befasst und sich vor Ort alles genau angesehen, was viel zum Vertrauen beigetragen hat. Dieses Vertrauen wurde später auf der Baustelle bestätigt. AS leistete top Arbeit», so Daniel Moser weiter. Die gute Vertrauensbasis legte AS bereits zuvor mit dem Einbau von drei neuen Warenaufzügen im Anbau, mit dem die Fläche des Logistikstandorts um das Fünffache erweitert wurde. Das macht Villmergen zum grössten Logistikstandort der Post in der Schweiz.

Lebensadern der manuellen Logistik

Villmergen wurde in den letzten Jahren zu einem hoch automatisierten und multifunktionalen Logistikstandort ausgebaut. Das erweiterte Lager mit 57’000 m2 Fläche bietet komplette Fulfillment-Lösungen für Kunden – von der operativen Beschaffung, Annahme, fachgerechten Lagerung, Kommissionierung bis zur Lieferung der Waren. Es entstand ein Hochregallager für 24'000 Europaletten, ein Mittelteillager mit 20'000 Tablaren und ein Autostore mit 125'000 Behältern. Zudem wurde viel Fläche für manuelle Logistikarbeiten geschaffen. «Es wird immer Produkte geben, die nicht in die automatisierten Lösungen passen, weil sie zu gross, zu lang, zu schwer oder zu heikel sind», erklärt Daniel Moser. Für den Transport zwischen den fünf Stockwerken benötigt die Post zuverlässige Warenlifte, und zwar mehr als einen Lift pro Gebäudeteil. «Vom Materialfluss her würde je ein Lift reichen. Aber wir sind enorm auf die Lifte angewiesen und wollten eine Ausfallsicherung.»


Umfassend modernisiert

AS hat in rund sechs Monaten die bestehenden vier Warenaufzüge in Villmergen umfassend modernisiert. Dabei hat das Montageteam unter anderem die Steuerung komplett ersetzt, neue starke Motoren eingebaut sowie die Rückwand der Kabine und die Türpfosten verstärkt. Die Kabinen und Schachttüren sind geblieben. Aus gutem Grund, sagt Verkaufsingenieur Thomas Bohn: «Lifttüren, die sich vertikal öffnen, sind weniger anfällig für Schäden als Lifttüren, die sich horizontal öffnen. Denn bei der vertikalen Version können die Mitarbeitenden der Logistik erst dann in den Lift fahren, wenn sich die Lifttür komplett in den Boden gesenkt hat. Im konkreten Fall hatten wir hier sehr robuste Schachttüren und konnten die Kabinenbreite maximal halten.»

Teamgeist führt zum Erfolg

Die vier Warenaufzüge mit einer Nutzlast von je sechs Tonnen wurden im laufenden Betrieb modernisiert. Drei der vier Lifte mussten immer zur Verfügung stehen – eine Vorgabe der Post. Weitere Bedingungen waren, dass Ladekapazität und Nutzlast gleichblieben und die aufgefrischten Warenlifte die nächsten rund 20 Jahre sicher und zuverlässig betrieben werden können. Das alles stellte AS vor zahlreiche Herausforderungen, die im Team gemeistert wurden. Thomas Bohn spricht von einem Vorzeigeprojekt: «Alle Abteilungen bei AS haben mitgezogen – Projektleitung, Engineering, Verkauf, Montage. So entstand ein Konzept, das den Kunden überzeugt hat, und vorbildlich umgesetzt wurde – die Monteure vor Ort leisteten herausragende Arbeit. Die effiziente Koordination der verschiedenen Handwerker, angeleitet durch den erfahrenen Lead-Monteur, war entscheidend. Nach der Installation von zwei Aufzügen war das Team bestens eingespielt und arbeitete sehr effizient.» Für Montagechef Elmar Bacher bestand die Herausforderung auch darin, «das Alte mit dem Neuen zu verbinden», wie er sagt. «Diese technische Herausforderung hat uns gereizt und bedingte eine kundenspezifische Lösung.» AS hat sie gefunden: Eine Lösung, die die Anforderungen und das Qualitätsbewusstsein der Post erfüllt. Eine Lösung, die den Bestand mit modernster Technik in ein neues Zeitalter überführt. Hier hat AS einmal mehr gezeigt: Es geht auch anders, wenn man das nötige Know-how dafür hat.

Customized-Lösungen für die Post


Interview mit Emmanuel Casegrande, Verkauf Neuanlagen

Vor der Modernisierung der vier Warenlifte hat AS Aufzüge im modernen Anbau des Post-Logistikzentrums Villmergen drei neue Warenlifte erstellt.

Was zeichnet die drei Warenlifte aus?

Es sind Customized-Lösungen, speziell für die Post konzipiert und gebaut. Die Lifttüren und -kabinen haben beispielsweise eine überdimensionale Abmessung, um sperrige Güter zwischen den Stockwerken zu verschieben.

Gab es weitere Vorgaben und Herausforderungen?

Die Lifte verfügen über ein Zugsystem vor der Anlage. Das ist ein Seil, an dem die Mitarbeitenden der Logistik ziehen können, um den Lift zu rufen – und zwar während sie auf dem Stapler sitzen. Das ist effizient und bequem. Dieses Zugsystem mit unserem Liftsystem zu vernetzen, war nicht ganz einfach.

Die Post vertraut regelmässig auf die Lösungen von AS. Weshalb?

AS verfügt über das nötige Know-how, um kundenspezifische Lösungen zu entwickeln und zu bauen. Gerade bei der Post sind Spezialanlagen gefragt, um ihre spezifischen Bedürfnisse abzudecken. Das hat dazu geführt, dass wir bereits zahlreiche Neuanlagen und Modernisierungen für die Post realisieren durften. Die Zusammenarbeit war und ist immer sehr angenehm, die Kommunikation vorbildlich.

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