Luxus neu erleben
In St. Moritz ist eine Hotellegende zu neuem Leben erwacht. Die Liebe zum Detail offenbart sich im 5-Sterne-Superior-Hotel Grace La Margna ganz besonders bei den komplexen Liftanlagen.
In St. Moritz ist eine Hotellegende zu neuem Leben erwacht. Die Liebe zum Detail offenbart sich im 5-Sterne-Superior-Hotel Grace La Margna ganz besonders bei den komplexen Liftanlagen.
Die Mitarbeitenden tragen weisse Sneakers und pflegen eine Du-Kultur. Die offene Rezeption schafft Nähe zu den Gästen. An der Wand hängen Werke von Damian Hirst. Hier wird sofort klar: Dieses Haus ist kein typisches 5-Sterne-Hotel. «Wir legen grossen Wert auf Qualität und Design, aber auch auf Offenheit und Eigenständigkeit», erklärt General Manager David Frei, auch er in weissen Turnschuhen. So hat das Grace La Margna im Gegensatz zu den anderen 5-Sterne-Häusern in St. Moritz ganzjährig geöffnet. Zudem sind im Haus alle willkommen, was sich bereits herumgesprochen hat: N/5 – The Bar ist zum Hotspot von St. Moritz geworden, zum Treffpunkt von Einheimischen und Touristen. Das junge, internationale Team belebt das Hotel mit seiner positiven Energie und einer wohltuenden Lockerheit, ohne dass die Professionalität darunter leidet. Man spürt sofort: Das Grace La Margna hat einen eigenen «Vibe», wie es der 38-jährige General Manager nennt. Das schätzen Gäste und Angestellte.
Tablet mit «Kissenmenü»
Das Boutiquehotel besteht aus dem historischen La Margna Wing und dem modernen Grace Wing. Der La-Margna-Flügel entspricht dem ehemaligen Hotel La Margna, das 1906 erbaut wurde und unter Denkmalschutz steht. Die heutige Eigentümerschaft hat das Traditionshotel im Jahr 2020 als Bauruine übernommen, aufwendig saniert und mit dem Grace Wing erweitert. Es entstanden unter anderem 74 Zimmer und Suiten, drei Restaurants, eine Bar und ein 1000 m2 grosser Spa-Bereich. Innovationen und überraschende Elemente finden sich an allen Ecken. Zwei Beispiele: Der Pool ermöglicht dank einer Gegenstromanlage unendliches Schwimmen. Über das Tablet im Hotelzimmer können die Gäste Behandlungen buchen, Tische in einem der Restaurants reservieren oder ein anderes Kissen bestellen. Zur Auswahl stehen sechs Kissen, die sich in Dicke und Material unterscheiden. Insgesamt wurden 90 Millionen Franken in den Um- und Neubau investiert. Eröffnet wurde das 5-Sterne-Superior- Hotel im August 2023.
Lifte als Visitenkarte
Das Hotel trägt die Handschrift von General Manager David Frei und seinem Team. «Die Eigentümerschaft hat uns von Anfang an ihr Vertrauen ausgesprochen und uns viele Freiheiten gelassen. Wir durften am Konzept mitwirken und alle Details bestimmen, was entsprechend aufwendig und fordernd war.» Insbesondere der denkmalgeschützte La Margna Wing erforderte viel Fingerspitzengefühl und spezifische Lösungen. Die Architektur war gegeben, die Ausgestaltung des Innenlebens ein dynamischer Prozess. «Wir sind mit dem Konzept für ein 4-Sterne-Hotel gestartet», erinnert sich David Frei. «Während der Bauphase wurde entschieden, dass wir ein 5-Sterne-Superior-Hotel werden. Das war mit zusätzlichen Investitionen und vielen Anpassungen verbunden, auch weil sich erst während der Bauphase gewisse Bedürfnisse herauskristallisierten.» Das betraf auch in hohem Masse die Lifte. Da wollte David Frei keine Kompromisse eingehen. «Lifte repräsentieren ein Hotel. Da muss jedes Detail stimmen.»
MAGIC Lifte mit Portsteuerung
AS Aufzüge hat im Grace La Margna sechs Lifte eingebaut – allesamt Neuanlagen. Sie erfüllen die hohen Ansprüche des Hauses und entsprechen den neusten Anforderungen, beispielsweise an die Barrierefreiheit. Im Altbau wurden vier Aufzüge installiert. Während die zwei Personallifte für die Gäste unsichtbar sind, fügen sich die zwei Gästelifte harmonisch ins Gesamtkonzept ein. Den Gästen stehen zwei komplexe MAGIC Duplex Lifte mit 3-seitiger Türöffnung zur Verfügung. «Unsere MAGIC Lifte sind für ihre Anpassungsfähigkeit und ihr innovatives Design bekannt», erklärt AS-Chefmonteur Mirnes, Dervisevic. «Ihre flexiblen Zugangsmöglichkeiten sind besonders vorteilhaft, wenn die Gebäudestruktur nicht verändert werden soll oder darf – so wie im La-Margna-Flügel.» Beide MAGIC Lifte verfügen über eine intelligente Portsteuerung. «Das heisst, man drückt nicht im Inneren des Lifts die gewünschte Etage, sondern aussen. Der Lift berechnet den schnellsten Weg unter Berücksichtigung von Anfragen weiterer Fahrgäste. Damit wird die Wartezeit um bis zu 30 Prozent reduziert», erklärt Mirnes Dervisevic. Beim Check-in erhalten die Gäste eine kurze Einführung, wie sie die Lifte mit dem Badge aktivieren.
«Während der Bauphase wurde entschieden, dass wir ein 5-Sterne-Superior- Hotel werden.»
«Lifte repräsentieren ein Hotel.»
Jedes Detall muss stimmen
Die Liebe zum Detail fällt überall auf – ganz besonders aber bei den Gästeliften. Praktisch die ganze Ausstattung wurde individualisiert. Beispielsweise erhielten die Lifttüren eine Speziallegierung und moderne Anzeigen. Das Lichtkonzept wurde angepasst, ganzflächige Spiegel integriert und ein Steinboden verlegt. Die Planänderungen während der Bauphase waren für Mirnes Dervisevic und sein Team die grösste Herausforderung bei diesem Projekt. Bei den MAGIC Liften beispielsweise war das digitale Kabinentableau ursprünglich nicht vorgesehen. «Zuerst haben wir in den Liften Standard- Displays eingebaut, die aber nicht zu den Port- Displays aussen passten. Wir suchten nach einer Lösung und realisierten schliesslich ein exklusives digitales Kabinentableau», erzählt Mirnes Dervisevic. Die personalisierten Lifte sind das Ergebnis eines intensiven Austauschs. Daran erinnert sich auch General Manager David Frei: «Mirnes und ich suchten immer zusammen nach einer Lösung und haben sogar gemeinsam die Lifte programmiert. Ohne einen solch engagierten Projektleiter wie Mirnes hätten wir es nicht geschafft.» Diesen Ball spielt Mirnes Dervisevic umgehend zurück. «Die Zusammenarbeit mit David war extrem eng und sehr konstruktiv. Er verfügt über ein grosses technisches Wissen, was die Suche nach Lösungen vereinfachte. Mit ihm zu arbeiten, war eine grosse Freude.» Dieses Miteinander hätte einen Extrastern verdient.
«Ohne einen solch engagierten Projektleiter wie Mirnes hätten wir es nicht geschafft.»
Aushängeschild der Engadiner Jugendstilarchitektur
Das Hotel La Margna wurde vom St. Moritzer Architekt Nicolaus Hartmann (1880 – 1956) erbaut und bei der Eröffnung 1907 als Aushängeschild der Engadiner Jugendstilarchitektur angepriesen. Sein Besitzer Alfred Robbi, ehemaliger Gemeindepräsident von St. Moritz, benannte sein Hotel nach dem Piz da la Margna, einem Berg der Berninagruppe. Nicolaus Hartmann war der bedeutendste Bündner Architekt des frühen 20. Jahrhunderts. Beispiele seines umfangreichen Schaffens sind unter anderem das Direktionsgebäude der Rhätischen Bahn in Chur, die katholische Kirche in Davos und das Segantini-Museum in St. Moritz. Seine architektonischen Details sind noch immer sichtbar und verleihen dem La Margna Wing einen besonderen Charme. Zu den vielen originalen Bau- und Dekorationselementen gehören etwa die unverkennbaren Säulen mit Gravuren im Living Room oder die Stuckaturen in der Bar.
Mehr zu den Themen des Artikels:
Weitere Artikels die sie interessieren könnten: