Ein Kleiderschrank im Lift? IKEA und AS Aufzüge machen es möglich

Sven Albisser, Leon Affolter & Ismall Osman, Roman Schenkel, 3 Min. Lesezeit
Ein Kleiderschrank im Lift? IKEA und AS Aufzüge machen es möglich

Es gehört zur Firmenphilosophie von IKEA, alltägliche Dinge wie eine Lampe, ein Kleiderhaken oder ein Sessel mit einer Prise Kreativität und Humor zu versehen. Die Filiale in Rothenburg LU setzte diese Kreativität nun ein, um einen der meistgenutzten Räume des Gebäudes in neuem Licht zu präsentieren – den Lift. Der Warenlift von AS Aufzüge wurde mit einer Vinylfolie ausgestattet, um die Illusion eines mondänen «Walk-in Closet» zu schaffen.

Die Reaktionen der Kundschaft auf den umgestalteten Lift sind durchweg positiv, sagt Sebastian Suttner, Customer Relations Manager von IKEA Rothenburg. «Auf Social Media wurden diverse Bilder des Aufzuges geteilt.» Wobei die Aktion durchaus auch die eine oder andere hochgezogene Augenbraue provozierte, erzählt Sutter mit einem Schmunzeln: «Einige Kunden standen direkt vor dem offenen Lift und erkannten ihn zunächst gar nicht als solchen.»


Hausgemachte Kreativität

Solche kleinen Momente der Verblüffung sind für IKEA mehr als willkommen, erklärt Suttner. «Sie bringen eine Prise Humor und Überraschung in das Einkaufserlebnis und zaubern den Kundinnen und Kunden ein Lächeln ins Gesicht – ganz im Sinne des typischen IKEA-Augenzwinkerns.»

Doch wie kam es genau zu dieser aussergewöhnlichen Idee? Den Impuls, die Warenlifte zu bespielen, kam von Market Manager Jorge David Garcia Gatto. In der Folge dauerte es nicht lange, bis das Konzept eines begehbaren Kleiderschranks entstand. Die Wahl fiel schliesslich auf das beliebte PAX-Kleiderschranksystem. «So konnten wir eine Verbindung zwischen dem Liftdesign und den tatsächlich erhältlichen Produkten schaffen», erklärt Sebastian Suttner.


Intensive Nutzung hinterlässt Spuren

Natürlich brachte das Projekt auch Herausforderungen mit sich. Zentral waren beispielsweise die Qualität und Haltbarkeit der Folie. «Der Lift soll ein ganzes Jahr lang in diesem Gewand bleiben», so Suttner. «Es musste also sichergestellt werden, dass die Folie trotz intensiver Nutzung nicht an Wirkung verliert.» Bei der grossen Anzahl der täglichen Nutzerinnen und Nutzer ist dies leichter gesagt als getan bei (siehe Box). «Es galt, die Folie so anzubringen, dass sie keine Falten, Blasen oder sichtbare Schnittstellen zeigt.» Zwar sind durch das tägliche Rein- und Rausfahren von Trollis und Einkaufswagen kleinere Gebrauchsspuren unvermeidlich – ansonsten aber hat sich die Folie in den vergangenen Monaten als robust erwiesen.


Rothenburg als Vorreiter

Die Idee des «Walk-in Closet»-Lifts wurde von A bis Z in Rothenburg konzipiert und umgesetzt. In der Zwischenzeit hat das Projekt auch die Aufmerksamkeit anderer Standorte auf sich gezogen: «Sowohl im Einrichtungshaus in Pratteln als auch in Dietlikon soll das Konzept voraussichtlich auch übernommen werden», weiss Suttner. Und weil bei IKEA innovative Ideen zwischen den Filialen weltweit über eine interne Innovationsplattform geteilt werden, könnte der «Kleiderschrank-Lift» möglicherweise bald auch in anderen Ländern zu finden sein. In Rothenburg denkt man derweil schon über neue kreative Gestaltungsmöglichkeiten nach. Zu möglichen Inhalten will sich Sebastian Suttner noch nicht äussern, doch er verrät: «Die nächste Idee könnte in eine digitale Richtung gehen – etwa mit Bildschirmen oder Projektionen, um ein noch umfassenderes 3D-Erlebnis zu schaffen.»

Ein bleibender Eindruck

Mit der Kombination aus technologischer Innovation und der verspielten IKEA-Mentalität soll das Einkaufserlebnis spannend bleiben, erklärt Suttner. «IKEA zeigt mit dem Projekt, dass Qualität und kreative Ideen Hand in Hand gehen», sagt Suttner. Als Customer Relations Manager ist diese «Shopping Experience» ein zentraler Teil seiner Arbeit: «Der Warenlift gibt uns die Chance, einen positiven letzten Eindruck zu hinterlassen – dieser ist genauso wichtig wie der erste.» Und wer weiss – vielleicht inspiriert das den einen oder anderen, den Traum vom eigenen begehbaren Kleiderschrank wahr zu machen.

IKEA Schweiz – Zahlen und Fakten

  • Geschichte: IKEA Schweiz wurde 1973 gegründet. Die neu eröffnete Filiale in Spreitenbach war damals die erste Filiale ausserhalb Skandinaviens. Als neunte Filiale öffnete IKEA Rothenburg 2011 seine Türen.
  • Rothenburg: Das Betriebsgelände von IKEA Rothenburg erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 64 000 Quadratmetern, wobei die Verkaufsfläche selbst 31 707 Quadratmeter umfasst.
  • Internationale Belegschaft: Das Team von IKEA Rothenburg besteht aus 252 Mitarbeitenden aus 39 verschiedenen Nationalitäten. Schweizweit beschäftigt IKEA rund 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
  • Besucherzahlen: IKEA Rothenburg verzeichnet jährlich mehr als 1,2 Millionen Besucher. Die mittlerweile 10 Schweizer Einrichtungshäuser verzeichnen jährlich rund 13 Millionen besuche pro Jahr.
  • Umsatz: IKEA Schweiz verzeichnet jährliche Umsätze von rund 1,2 Milliarden Franken.